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Burgen, Schlösser, Wehrkirchen und Ruinen
- Reisetagebuch meiner vierten
Rumänienreise, August 2006 -
10. Tag, 16.08.2006
Nun war es bereits der vorletzte Tag in Rumänien; diesen wollten wir aber nochmals richtig genießen.
Wir folgten der E60 Richtung Westen bis Gilau (Gelau). Die ehemalige Burg, welche
später zum Schloss umgebaut wurde, fanden wir erst beim zweiten Anlauf. Vor dem
leer stehenden Gebäude angekommen empfing uns sogleich ein Security-Mensch, der
uns freundlich darüber informierte, dass das Gelände nicht betreten werden
dürfe. Einst stand diesbezüglich unten am Weg wohl auch mal ein Schild. Bevor wir gingen erzählte der Mann uns noch, dass
in dem Gebäude zuletzt eine Schule war und nun geplant sei, im Schloss ein Altenheim
unterzubringen. Dafür würde ich jedoch meine Hände nicht ins Feuer legen, schon
viele Pläne scheiterten in Rumänien aufgrund langsam mahlender Mühlen und
fehlender Gelder.
Einen Schädel am Wegesrand bannte ich natürlich auch noch auf einem Foto.
Gilau (Gelau)
Über mal wieder mit Schlaglöchern gespickte Straßen ging es weiter nach Aghiresu zur dortigen Schlossruine. Deren Lage entsprach nicht wirklich meinen Erwartungen. Völlig zugewuchert und von kleinen Gemüsegärten umgeben, musste man sich teilweise durch das Gestrüpp kämpfen, um zu den Mauern zu gelangen. Eine Frau in einem der Gärten ärgerte sich darüber, dass hier nichts getan und keine Ordnung gemacht würde - denn schließlich kämen täglich Touristen, um die Ruine des 1572 erbauten Schlosses zu sehen. Nun, dem Unverständnis dieser Frau kann ich mich nur anschließen.
Neben unterschiedlich verzierten Fensterbögen waren noch unterirdische Gewölbe erhalten, für dessen Besichtigung ich mich allerdings durch Brennnesseln schlagen musste. In einem total verwilderten Teil, offensichtlich einst auch ein Garten, wuchsen noch vereinzelte Kartoffeln, die Miri zum spätern Grillen mitnahm.
Aghiresu
Auf der Weiterfahrt nach Almasu entdeckte ich auf einem Hügel eine mir unbekannte Ruine, die nicht auf meiner Karte verzeichnet war. Im nächsten Ort fragte Attila für mich danach; doch anstatt als eine Burg entpuppte sie sich als verfallenes Minengebäude.
In Almasu (Almasch) führte der Weg zur Burg vorbei an einer Stute mit ihrem Fohlen, über eine bunte Wildwiese mit unterschiedlichsten Pflanzen. Wieder bedauerte ich, dass man solche Flecken mit einer solch großen Artenvielfalt in Deutschland immer seltener findet. Unterhalb der Ruine war imposant zu sehen, wie hier einst der Fels für den Burggraben durchtrennt wurde. Was für eine Arbeit, erst recht für damalige Zeit.
Almasu (Gross-Almasch)
Das letzte Stück des Weges führte auf einem steilen, von Dornenbüschen verwachsenen Pfad zur Burg hinauf. Miri, Birgit & Attila entschieden sich schließlich dazu, nicht bis ganz nach oben zu gehen. Ich hielt mir stattdessen schützend meine Jacke vors Gesicht und umrundete so auch die Ruine, auf dessen Rückseite noch Fenster- und Toröffnungen erkennbar waren.
Cetatea Almasu (Almasch)
Zurück auf der Hauptstraße bogen wir nach kurzer Fahrt links nach Bologa (Weichselburg) ab, wo die letzte Ruine meiner diesjährigen Rumänienreise stand. Die Burg aus dem 14. Jahrhundert machte von außen einen gepflegten Eindruck. Die Mauern waren allesamt freigelegt und die Wiese davon frisch gesenst. Umso verwilderter war die Burgruine jedoch im Inneren. Manche Bereiche waren aufgrund der mannshohen Brennnesseln gar nicht mehr zugänglich, andere Teile konnte man nur noch mit Schwierigkeiten erreichen und hinter manchem Fensterloch klaffte ein Abgrund - was mich aber natürlich nicht wirklich an deren Besichtigung hinderte ;-)
Bologa (Weichselburg)
Nachdem ich mir auch den kleinen verwachsenen Friedhof unterhalb der Cetatea Bologa angeschaut hatte, ging unsere Fahrt immer tiefer ins Muntii Vladeasa. Eigentlich hatte ich hier ähnliche Holperwege wie in den letzten Tagen erwartet, zu unserem Erstaunen war die kleine Straße jedoch richtig gut ausgebaut und schlaglochfrei asphaltiert. Das änderte sich, als wir in Rachitele rechts den Weg zum dortigen Wasserfall einschlugen. Ich hatte diesen bei meiner Recherche für die Tour eher durch Zufall entdeckt, war nach der Erfahrung mit dem Weg zur Scarisoara-Eishöhle aber froh, dass man zum Cascada Rachitele komplett mit dem Auto fahren konnte. Dennoch fanden sich dort nur wenige andere Leute und wer in Rumänien in dieser Gegend ist, sollte hier in jedem Fall einen Stopp einlegen.
Rachitele
Donnernd krachte das Wasser an der Felswand entlang in die Tiefe und es dröhnte in unseren Ohren. Vereinzelte Sonnenstrahlen ließen feinste Wassertröpfchen aufblitzen, welche wie die Gischt des Meeres durch die Luft wirbelten. Ein tolles Bild.
Unser Tages-Endziel war das Dörfchen Dealu Botii, genauer gesagt der Lacul Fantanele. Der Weg vom Plateau hinunter zum See war jedoch nicht sonderlich gut und angesichts verlorener Radkappe und herunterhängender Zierleiste wollten wir unser Glück am letzten Tag nicht überstrapazieren. Das Auto musste in den letzten Tagen bereits mehr erleiden, als andere Wägen in ihrem gesamten Leben...
Dealu Botii: Lacul Fantanele
Wir mussten nicht lange suchen, um einen geeigneten Ort für unser kleines Grillfeuer zu finden. Im Gegenteil, der Platz war geradezu perfekt. Ein toller Blick auf den See und das Dorf, um uns herum wuchsen Heidelbeeren, die Sonne schien. Fast schon, wie die Kulisse aus einem kitschigen Heimatfilm...
Fotograf & Motiv
Wir sammelten Holz und Attila schürte das Feuer, in dem wir anschließend Maiskolben und die Kartoffeln von der Schlossruine in Aghiresu grillten. Birgit und ich zerrten zuvor noch zwei Baumstämme zum Sitzen an die Feuerstelle - und alles war in jeder Hinsicht perfekt.
Eigentlich hätten wir am selben Abend noch den Mietwagen zurückgeben müssen, was wir auch geschafft hätten. Allerdings hatten wir nur wenig Lust, uns zeitlich jetzt davon abhängig machen zu müssen, zumal der Wagen zuvor unausweichlich noch gewaschen werden musste. Stattdessen rief Attila den Mietwagen-Verleih an und fragte, ob wir das Auto auch morgen früh zurückgeben könnten - allerdings ohne Aufpreis. Erfreulicherweise war das gar kein Problem und so genossen wir den ausklingenden Tag bei einem kleinen Feuerchen mit Blick auf den Lacul Fantanele.
Attila klebte am Abend die herunterhängende Zierleiste unterhalb der Stoßstange noch geschickt mit Isolierband fest; und zwar so gut, dass man es nicht sah und es auch noch die Wäsche überlebte. Es war bereits 22.30 Uhr, als wir nach einem spätabendlichen Fotostopp bei den Wehrkirchen in Margau und Huedin endlich in Cluj ankamen und uns nach einer Waschanlage umsahen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir um diese Zeit noch fündig werden, sollte aber eines Besseren belehrt werden. Selbst nach zweimaliger Wäsche war das Auto noch nicht gänzlich schlammfrei, aber zumindest wieder in einem optischen Zustand, in dem man es übergeben konnte (ich will nicht wissen, wie viele Dellen es an seiner Unterseite abbekommen hat...). Der Mann von der Waschanlage machte das Auto sogar innen sauber (das hatte es auch nötig *g*) und bekam dafür von uns natürlich etwas als Dankeschön.
Nach einem Abstecher zu Attilas Schwester fuhren wir ihn und Miri nach Hause und wir schließlich ins Hotel, um endlich ins Bett zu kommen.
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