Rumaenienburgen

 

 
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Burgen in Schnee und Eis
Tagebuch meiner sechsten Rumänienreise, 27.12.2007 - 03.01.2008


7. Tag, 02. Januar

Heute würden mich Miri & Attila begleiten, worüber ich mich besonders freute. Das Auto war zugeschneit und die Scheiben zugefroren, sinnigerweise gab es im Mietwagen weder einen Handfeger, noch einen Eiskratzer. Den gab mir schließlich der Mann von Attilas Schwester und auch mein Scheibenenteiser-Spray kam wieder zum Einsatz. Zuvor wunderte ich mich über den hochgeklappten Scheibenwischer; wie mir später erklärt wurde, hat er die Bedeutung, dass ich jemandem seinen gewohnten Parkplatz weggenommen habe (na und? Soll er sich eben einen anderen suchen. Seltsame Sitten...). Inzwischen waren auch Miri & Attila eingetroffen und es konnte losgehen.

Nach gut einer Stunde Fahrt Richtung Oradea (Grosswardein) erreichten wir Bologa (Weichselburg). Der dortigen Burgruine hatten wir bereits im Sommer 2006 einen Besuch abgestattet, nun wollten wir sie bei Schnee sehen. Auf der Burg gab es keine Fußspuren, so waren wir am heutigen Tag die ersten dort.


Cetatea Bologa (Weichselburg)

 Jetzt im Winter konnten wir uns auch in den hinteren Teil der Burg vorkämpfen, welcher im Sommer mit Brennnesseln verwachsen war. Beim Durchstreifen der Büsche fiel der Schnee von den Ästen, der gänzlich auf Miri landete *g*


Unsere Schneekönigin ;-))

Vom Berg hatte man eine phantastische Aussicht auf die umliegende verschneite Landschaft. Zum Schluss gingen wir noch um die Burg herum und stiegen schließlich am Hang hinab. Ich rutschte dabei aus, legte eine Schlittenfahrt auf meinem Hintern hin und landete in einem Stacheldraht. Hier hätte es sicherlich Abzüge in der B-Note gegeben ;-)


Links: Meine "Rodelbahn"

Am Auto lief ein Hund auf uns zu, den wir mit Futter versorgten; ich entdeckte im Wagen noch einen letzten Hundesnack und Miri hatte ebenfalls extra Hundefutter eingepackt. Wir wollten gerade weiterfahren, als der Hund eine Freundin anschleppte, die uns erwartungsvoll ansah - natürlich sollte auch sie nicht leer ausgehen.

Wir überholten eine Ziegenherde und weiter ging es in einer abenteuerlichen Fahrt durch den verschneiten Wald zum Cascada Rachitele. Den Wasserfall hatten wir ebenfalls bereits letzten Sommer besucht, aber jetzt im Winter war er noch mal etwas Besonderes. Am Wegesrand hingen große Eiszapfen und Eisformationen, welche durch aus den Felsen herausgelöste Mineralien in gelb und türkis schimmerten. Neben dem Wasserfall hing eine gigantische Eiswand, an welcher ein Bergsteiger hinauf kletterte, während links daneben das eisige, kristallklare Gebirgswasser in die Tiefe rauschte. Absolut sehenswert und ein ganz besonderes Erlebnis.


Die Straße zum Wasserfall


Cascada Rachitele

Die Rückfahrt dauerte unerwartet lange, was im Gegenverkehr bei nur einer Fahrspur und im Schnee stecken gebliebenen Autos begründet lag. Uns blieb dieses Schicksal zum Glück erspart, da ein vor uns fahrender Jeep schön den Weg für uns frei räumte. Dafür nutzte ich die uneingeplanten Zwischenstopps für weitere Fotos der teils meterhohen Eiswände, während ein Fuchs links von uns im Wald verschwand.

Bei einem Fotostopp am Schloss Zichy in Gheghie lief eine Hündin über den Parkplatz, die Jungen hatte. Miri fütterte sie, ich machte währenddessen Fotos vom Schloss.


Castelul Zichy, Gheghie

Der Schnee war mittlerweile schon wieder verschwunden, was die Weiterfahrt aufgrund der nassen und extrem kurvigen Strecke aber dennoch nicht sonderlich erleichterte. Erst recht nicht, da irgend so ein Volltrottel mitten in einer Kurve bei doppelt durchgezogener Linie abrupt abbremste und auf der zweispurigen Fahrbahn wendete.

Wir erreichten nach einer halben Ewigkeit Alesd, wo ich Miri und Attila die Ruinen der Burg Sinteului zeigen wollte, die ich bereits im Sommer besucht hatte. Nun war es wieder von Vorteil, dass kein Schnee lag, denn andernfalls hätte ich die letzten Kilometer von Pestis aus durch den Wald womöglich gar nicht fahren können. Wie bereits vom letzten Mal gewohnt, schrammte ich mit der Unterseite des Autos einige Male über den schlaglochgespickten Boden, bis sich vor uns auf der rechten Seite ein tiefes Eisloch auftat. Im Normalfall hätte ich es lieber umfahren, doch links klaffte der ungesicherte Abhang, so dass ich den Unterboden des Autos noch ein weiteres Mal malträtierte.

Nun kam erstmals während meiner Tour die Sonne zum Vorschein und der Nachbarberg der Burg wurde in leuchtend rotes Licht getaucht. So schön es auch war, aber wolkenfreier Himmel bedeutete auch deutlich niedrigere Temperaturen. Von daher war das Wetter der letzten Tage durchaus O.K., zumindest habe ich die knapp -30°C meiner letzten Winterreise durch Rumänien im Jahr 2002 nicht vermisst.


Cetatea Sinteului, Alesd-Pestis

In der kleinen Höhle auf der Burg waren im Gegensatz zum Sommer diesmal leider keine Fledermäuse. Stattdessen hingen kleine Eiszapfen am Fels und zu Miris "Freude" seilte sich im hinteren Teil eine dicke, schwarze Spinne ab. Ich verstehe gar nicht, warum Miri es plötzlich so eilig hatte, wieder aus der Höhle raus zu kommen ;-)

Beim Abstieg vom oberen Burgfelsen rutschte ich auf den glatten Steinen aus und landete mal wieder auf meinem Hintern, da ich mit den Händen schützend meine Kamera hoch hielt und mich somit beim Sturz nicht abstützen konnte. Miri hatte meinen Fall zwar beobachtet, es hinderte sie aber nicht daran, es mir gleich zu tun *g*

Es war bereits fast dunkel, als wir an der vorgelagerten Kapellenruine vorbei kamen und wieder zum Auto hinab stiegen, um auf dem holprigen Forstweg unsere Rückfahrt anzutreten.


Irgendwo zwischen Cluj und Alesd lud ich Miri & Attila zum Essen ein, wobei wir mal wieder mit der offensichtlichen Unlust rumänischer Bedienungen konfrontiert wurden. Erst ließ man uns wirklich ewig warten, schließlich bekam Attila auch noch etwas Falsches geliefert. Letztendlich sind wir aber zumindest alle satt geworden.


Castelul Boncza, Ciucea

Auf der Rückfahrt nach Cluj, wo ich noch einen kurzen Fotostopp am beleuchteten Schloss in Ciucea einlegte, waren wieder auffällig viele Pferdewägen und Radfahrer ohne Licht unterwegs. Noch brenzliger wurde es, als vor uns plötzlich ein dunkler, unbeleuchteter Wagen ohne Warnblinklicht mitten auf der Fahrbahn stand. Es hätten nur wenige Meter gefehlt und ich wäre ihm reingefahren. In Cluj ließ ich den Wagen waschen und tankte voll, bevor ich meine Koffer packte und um 1.30 Uhr ins Bett kam.

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