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4.
Tag, 20.08.03
Heute schliefen wir ein wenig länger, da wir nur 90 Tages-Kilometer vor
uns hatten. Gegen 11.00 Uhr verließen wir das Hotel und eigentlich hatte ich
vor, noch einen kurzen Bummel durch Sibiu (dt. Hermannstadt) zu machen. Aufgrund des dortigen
Verkehrs überlegte ich mir das allerdings recht schnell anders.
Wir fuhren in Richtung Norden und erreichten nach wenigen Kilometern Slimnic (dt. Stolzenburg) mit seiner mächtigen Kirchenburgruine. Dass sie vom Burghüter bewohnt ist, wusste ich bereits aus einem rumänischen Reise-Video; und als ob er uns erwartet hätte, öffnete er uns gleich nach unserer Ankunft das Tor. Er gab uns eine Tafel, auf der die Geschichte der Burg zu lesen war und erzählte mit uns ein wenig auf Deutsch. Auf meine Frage, ob wir den Turm besichtigen dürften, antwortete er mit Ja, aber dass es gleich Mittag sei. Ich verstand erst gar nicht, was er damit meinte - allerdings wurde ich kurz darauf durch lautes Glockengeläut aus meinen Gedanken gerissen... Mit leicht dröhnendem Schädel stieg ich wieder hinab und erkundete jeden Winkel der Burg, wobei ich nunmehr das dritte Mal Bekanntschaft mit rumänischen Brennnesseln machte (da alles ziemlich zugewachsen war, waren sie fast nicht zu sehen). Andrea trat dafür mal wieder in ein Schlammloch. :-D
Kirchenburg-Ruine über Slimnic (dt. Stolzenburg)
In Rumänien schmerzen die dortigen Brennnesseln übrigens deutlich stärker als hier, dafür hält der Schmerz nur wenige Sekunden an und ist danach wieder völlig verschwunden.
Wir schmusten noch ein wenig mit den jungen Katzen und Welpen auf der Burg, um uns kurz darauf auf den weiteren Weg zu machen. Vorbei an der Kirchenburg in Axente Sever (dt. Frauendorf) fuhren wir bis Medias (dt. Mediasch), wo ich mir ebenfalls die dortige Kirchenburg ansah, während Andrea sich etwas zu essen kaufte.
Kirchenburg in Axente Sever (dt. Frauendorf)
Unser weiterer Weg führte uns zu den Kirchenburgen in Brateiu (dt. Bratei) und Danes (dt. Dunesdorf), die leider beide (wie so oft) verschlossen waren. In Brateiu liefen uns zudem ein paar Jugendliche nach, die nicht gerade einen Vertrauen erweckenden Eindruck auf uns machten, so dass wir den Ort ziemlich schnell wieder verließen.
Kirchenburg Brateiu (dt. Bratei)
Auf unserer Weiterfahrt überlegten wir kurzzeitig, ob wir nicht noch bis nach Bistrita (dt.: Bistritz) fahren sollten, aber aufgrund der Entfernung von über 100 Kilometern verwarfen wir diesen Gedanken dann doch recht schnell wieder.
Kirchenburg in Danes (dt. Dunesdorf)
Am frühen Nachmittag erreichten wir Sighisoara (dt. Schäßburg), jene Stadt, in der Vlad II Dracul einst Herrscher war und sein Sohn Vlad III Draculea (der uns bekannte "Dracula") geboren sein soll. Als erstes gingen wir zur Post, um endlich unsere Karten abzuschicken. Die Briefmarken wollten allerdings nicht wirklich kleben bleiben, so dass ich ein paar Häuser weiter erst mal einen Klebestift kaufte. Nun gingen wir durch den Stundturm hinauf in die wunderschöne Altstadt von Sighisoara. Ich war hier bereits im Winter, verließ die Stadt aufgrund der enormen Kälte damals allerdings nach kurzer Zeit wieder. Jetzt war ich froh, dass wir doch nicht mehr, wie wir überlegt hatten, nach Bistritz gefahren sind und hier somit genügend Zeit für einen Erkundungsgang hatten. Wir machten Fotos vor dem Draculahaus (das Touristen als Draculeas Geburtshaus präsentiert wird, tatsächlich aber erst deutlich später erbaut wurde) sowie einer Dracula-Statue, und stiegen anschließend hinauf auf den Stundturm, in dem ein Museum untergebracht ist. Na ja, ich bin nicht unbedingt ein Fan von Museen und fand es von daher nicht sonderlich aufregend. Da gefiel mir der Blick vom Turm auf die schöne Altstadt bedeutend besser.
Die Silhouette der Stadtfeste von Sighisoara (dt. Schäßburg)
In Sighisoara befand sich auch eine kleine Kirmes mit einer Geisterbahn. Eine Fahrt in einer rumänischen Geisterbahn wäre sicherlich witzig gewesen, aber leider hatte sie an diesem Tag geschlossen. Stattdessen gingen wir ins Dracula-Haus (vor dem sich unzählige Touristen tummelten), machten auch dort noch ein paar Fotos und begaben uns danach in die darin untergebrachte Gaststätte, um etwas zu essen. Das Menü war recht ausgeglichen und abwechslungsreich, auch die Preise waren OK. So manches Gericht ("Paniertes Hirn") fand ich allerdings sehr eklig.
....
Der Stundturm und eine der farbenfrohen Gassen in Sighisoara
Blick vom Stundturm auf das Draculahaus
Mit vollem Bauch gingen wir nun durch die kleinen Gässchen der Stadt mit ihren farbenfrohen Häuserfassaden, vorbei am Zinngießer-Turm, und stiegen über die Schülertreppe hinauf zur Bergschule, zur Bergkirche und zum dortigen Friedhof. Am Eingang befand sich ein Schild, auf dem in Rumänisch, Deutsch und Ungarisch folgendes zu lesen war: "Bedenke, wer auch immer du seiest, dass du einen FRIEDHOF betrittst". Dieser Spruch gefiel mir.
Vor der Büste von Draculea
Als wir das Friedhofstor durchtraten, wehte uns beißend-schwarzer Rauch entgegen. Das waren mit Sicherheit nicht nur Blätter, die dort verbrannt wurden... An den Friedhofsmauern wuchs tiefschwarzer Holunder und auf einer Treppe meinten meine Füße, sich ihren eigenen Weg zu suchen (sprich, ich legte ich mich ziemlich unsanft auf den Boden). Von diesem Urlaub sollte ich neben Fotos und Erinnerungen offensichtlich hauptsächlich Schürfwunden mit nach Hause nehmen...
Der Bergfriedhof
Ein Hügel, welcher wohl abzurutschen drohte, wurde übrigens mit alten Grabsteinen gestützt, was auch ein nettes Bild abgab ;-)
Nach einem weiteren Gang durch die Stadt und kleineren Einkäufen, fanden wir am Abend unser "Hotel Rex" und gingen daraufhin ziemlich früh ins Bett - mit dem Wissen, dass uns am nächsten Tag eine recht lange Strecke erwartete.
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