News Der kleine Vampir Dracula, Vampire & Vampirismus Über mich |
Reiseberichte & Fotos meiner Reisen Newsletter Impressum, Kontakt & Rechtliches |
Table of contents - English navigation menu |
Castles & Abbeys
~ In Schottland auf den Spuren des kleinen Vampirs,
Oktober 2007 ~
6. Tag
Edinburgh
Den Tag wollten wir komplett in Edinburgh verbringen, weshalb wir endlich auch mal ausschlafen konnten. Nach einem ausgiebigen Frühstück kauften wir uns bei strahlender Sonne im Bus ein Dayticket und fuhren zum Lauriston Castle, im Nordwesten Edinburghs. Im Park färbten Wasserlinsen den Teich cyanfarben, in dessen Mitte auf einer kleinen, mit Schilf bewachsenen Insel eine Frauenstatue stand. Grimmig schauten Figuren von steinernen Vogeltränken auf die schlossartige Burg, ein Rabe hatte sich auf dem Schornstein nieder gelassen und von der Küste waren die Wellen zu hören. Die Burg, ehemals ein befestigtes Tower House aus dem 16. Jahrhundert, kann zu bestimmten Zeiten besichtigt werden, wir begnügten uns jedoch mit Außenaufnahmen. Im Turm sollen nachts geisterhaft schleifende Schritte zu hören sein, deren Ursprung bislang ungeklärt blieb.
Lauriston Castle, Edinburgh
Als nächstes fuhren wir zum Parliament von Edinburgh, welches in meinem Reiseführer als "Highlight" bezeichnet wird. Warum, ist mir jedoch nicht ganz klar. Den Stilmix aus verschiedenen Formen und Materialien mögen andere vielleicht interessant finden, ich hingegen fand es einfach nur hässlich, so dass ich nicht mal ein Foto davon machte. Aber unser eigentliches Ziel lag auch gegenüber des Parliaments: Der Palace of Holyroodhouse. Das Gebäude befindet sich in Besitz der Queen, kann in Teilen in Verbindung mit einer Audioführung jedoch besichtigt werden. Die meisten Besucher machten, wohl aufgrund des hohen Eintrittspreises, lediglich Fotos durchs Tor. Wir jedoch gingen hinein, nachdem ich mir in einem kleinen Laden ein Buch über schottische Geistergeschichten und Spukorte gekauft hatte. Den im vorderen Teil völlig überteuerten Touri-Shop mit allerlei "Queen-Kitsch" hinter uns gelassen, umrundeten wir den Palast sowie die angrenzende Ruine der Hollyrood Abbey erst mal von außen. Im Park sind noch Fundamentreste der alten Abtei zu sehen, von wo aus man einen schönen Blick auf die nahe gelegenen Salisbury Cracks hat. Gelbweißes Pampasgras warf einen tollen Schatten auf den akkurat geschnittenen Rasen vor den Palastmauern. Im Inneren des Palastes, mit seinen schmuckvoll verzierten Räumen, hohen Stuckdecken, großflächigen Wandgemälden und historischen Möbeln, herrschte striktes Fotoverbot. Da bin ich wohl "zufällig" ab und zu an meinen Auslöser gekommen ;-)
Palace of Hollyrood, Edinburgh
1566 wurde im Palast der Sekretär David Rizzio auf grausame Weise ermordet, dessen Geist in Tudorkleidung dort umhergehen soll. Ebenso wurde der Geist von Mary, Königin von Schottland, in den Gängen gesehen.
In der schönen Ruine der Abbey ragten Säulen und Gänge in den Himmel, vor denen am Boden mehrere Grabplatten angebracht waren. Gegenüber des hohen Kreuzganges standen kleine Sarkophage und es erforderte zeitweise doch etwas Geduld, um ein Foto ohne Besucher darauf machen zu können.
Hollyrood Abbey, Edinburgh
Vom Hollyrood House gingen wir hinüber zu den Salisbury Hills. Links der Cracks, eine klippenartige Felswand, steht die Ruine der St. Anthony's Chapel, zu welcher wir als erstes hinauf stiegen. Von hier konnte man bis auf die tiefer gelegene Bucht schauen. Unterhalb der Kapelle, welche im 15. Jahrhundert erbaut und bereits Ende des 16. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde, befindet sich ein See, an dem mindestens zwei Dutzend Schwäne im Gras saßen.
St. Anthony's Chapel, Edinburg
Gerne wäre ich noch zum Arthurs Seat gegangen, die höchste Erhebung der
Salisbury Hills. Nach einem kurzen Stück, auf dem der Berg keinesfalls näher zu
kommen schien, musste ich jedoch einsehen, dass ich hierfür zu unfit war, und
kehrte schließlich um.
Birgit wollte noch die Schwäne am See fotografieren, während ich bereits langsam
zu den Cracks vorlief, wo wir uns schließlich treffen wollten. Oben angekommen
setzte ich mich aufs Gras, blickte auf Edinburgh, das Castle, die Küste und den
Palace of Hollyrood und wartete auf Birgit. Ein starker Wind wehte von der Bucht
zu den schroffen Felsen hinauf. Nach einer Weile stellte sich per Verständigung
über SMS heraus, dass Birgit den Pfad oberhalb der Felsen genommen hatte,
während ich den tiefer gelegenen Weg gegangen war (Birgit folgte einem Mann, der
eine ähnliche Jacke wie ich trug, in der Annahme, dass ich es sei. Der Irrtum
klärte sich erst auf, als sie ihn eingeholt hatte). Da ich wenig Lust zur Umkehr
hatte, trafen wir uns kurze Zeit später am Fußende der Hills wieder.
Salisbury Cracks, Edinburgh. Birgit stand oben (der kleine rote Punkt auf dem
linken Felsen, rechtes Bild), ich unten.
In der Stadt gingen wir anschließend bummeln. Eigentlich sollte ich einem Freund etwas mitbringen, ich fand jedoch nichts, was mir passend erschien. In einem Bookstore entdeckte ich stattdessen ein sehr umfangreiches Buch über Castles of Scottland, laut Beschreibung mit über 3000 Burgen, Festungen und Tower Houses das umfassendste Werk über schottische Burgen. Dieser Wälzer mit fast 700 Seiten würde mit Sicherheit für Übergepäck sorgen, aber ich wollte ihn unbedingt haben, da in Deutschland ein solches Buch kaum bekommen ist. Allerdings war der Preis von umgerechnet etwa 45 Euro auch entsprechend, so dass ich hierfür nochmals Geld umtauschen musste.
Schon jetzt hatte ich mit meiner Kameraausrüstung und den gekauften Büchern einiges zu schleppen; meine Schulter ächzte, als wir am Abend die Greyfrairs Kirk mit Churchyard erreichten - laut meinem Reiseführer einer der gruseligsten Orte Edinburghs. In der Kirche soll der Mackenzieh-Poltergeist sein Unwesen treiben und auf dem Friedhof soll unter anderem ein Hund spuken, dessen Herrchen hier einst begraben wurde.
Greyfrairs Churchyard, Edinburgh
Zahllose steinerne Totenschädel blickten uns von geschwärzten Grabmälern entgegen. Von den bedrohlich empor ragenden Grüften prangten verzerrte Fratzen mit aufgerissenen Mäulern neben Knochen, engelsgleichen Frauengesichtern und vielen weiteren Figuren und Ornamenten. Ein überaus faszinierender, düsterer Ort und ein Muss für jeden Liebhaber morbider Friedhofskunst!
Greyfrairs Churchyard, Edinburgh
Vorbei an "The world famous Frankenstein" sowie Underground-Shops in der Candlemaker Row und Seitenstraßen am Royal Museum gingen wir zu einem günstigen, aber sehr guten italienischen Restaurant essen, bevor wir zurück zum Valentines Guest House fuhren. Heute gewann ich beim Rommé und somit stand es derzeit drei zu zwei für mich.
Weiter zum 7. Tag / Next Page >>>
Diese Seite ist als Unterseite Bestandteil von DerkleineVampir.de / Gruft-der-Vampire.de