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Burgen in Transsilvanien, an
der südwestlichen Donau und im Banat
Tagebuch meiner neunten Rumänienreise, Sommer 2009
11. Tag, 12. August 2009
Am Morgen trafen wir uns mit Miri & Attila, die noch zwei einstige Straßenhunde dabei hatten, welche sie nach Deutschland vermittelt hatten. Am nächsten Tag würden sie zu ihrer großen Reise dorthin aufbrechen, heute jedoch sollten sie nochmals richtig viel Auslauf bekommen. Wir verließen Cluj Richtung Norden, passierten die hässliche Industriestadt Dej mit endloser Wartezeit an einer Baustelle und hielten Ausschau nach der einstigen Burgstelle von Cuzdrioara (dt. Kutzerwaar / Altenburg). Da wir nicht gleich fündig wurden, fuhren wir erst mal weiter, denn die nächste Ruine wollte ich unbedingt sehen.
Warten auf Miri und Attila... ;-)
Ich befürchtete, dass der Aufstieg zur Cetatea Ciceu bei Ciceu-Corabia (dt. Tschitschau-Neudorf) ähnlich schwierig und unwegsam werden würde, wie zu anderen Burgen der vergangenen Tage. Zum Glück war dies weitestgehend jedoch nicht der Fall, wenngleich die Entfernungsangaben auf den Hinweisen nicht korrekt waren. Aber immerhin existierte eine Ausschilderung. Die mehr oder weniger befahrbare, 9 Km lange Strecke durch die Berge hätte ich mit meinem eigenen Auto allerdings nicht bewältigen wollen! Wir schleiften mehr als einmal am Boden entlang und ich konnte nur hoffen, heute nicht nochmals einen Reifen wechseln zu müssen.
Wir stellten den Wagen auf einer Lichtung ab und erreichten nach rund 30 Minuten auf schönen Waldwegen mit beidseitig gelegenen Felsen und Moossteinen den Burgberg. Natürlich hatte ich mir in den Kopf gesetzt, auch den oberen Burgfelsen zu erklimmen - bei dem Gedanken daran wird mir jetzt noch schwindlig. Während Birgit, Miri und Attila unten pausierten, stieg ich alleine auf. Erst über eine brüchige, aus Ästen zusammen gezimmerte Leiter, dann über einen steilen und sehr schmalen Felsrücken, auf dem ich mich nicht traute, aufrecht zu gehen. So kroch ich also nach oben, ohne die geringste Ahnung, wie ich hier je wieder runter kommen sollte. Doch der Blick von oben auf die Ruine des Turmes entschädigte mich für alles.
Dennoch musste ich mehrfach tief durchatmen und mir wiederholt selbst Mut zusprechen, um auf diesem Felsgrad wieder nach unten zu klettern. Ich hatte wahrlich mehr als weiche Knie. Auf die wacklige Leiter traute ich mich von oben betrachtet schließlich nicht mehr, so dass ich Attila zu Hilfe rief, der sie mir festhielt.
Erbaut wurde die Burg im 13. Jahrhundert, Matthias Corvinus (Matei Corvin) stiftete sie im 15. Jahrhundert Stefan dem Großen (cel Mare).
Cetatea Ciceu (Tschitschau)
Attila, Miri, Birgit und ich (v.r.n.l.)
Nach einem Picknick in einer Aushöhlung am Burgfelsen stiegen wir noch zur Unterburg hinab, machten ein paar Fotos von uns und den Hunden und gingen zurück zum Auto. In Cuzdrioara hielten wir erneut, diesmal fragte Attila nach der Lage der Burgstelle. In einem kleinen Seitenweg wurden wir schließlich fündig. Auf dem Hügel befindet sich heute ein kleiner ungarischer Friedhof, von der einstigen Burg sind keinerlei Spuren mehr sichtbar.
Burgstelle der ehemaligen Cetatea Cuzdrioara (Kutzerwaar)
Von dem Burgrest in Unguras (dt. Schlosswall / Kaiserbad) konnte ich den Weg auch wieder nur anhand eines Satellitenbildes erahnen und so fragte Attila im Ort nach. Drei Möglichkeiten gab es, von denen wir jene wählten, die zumindest noch ein Stück weit befahrbar war; mehr oder weniger... ;-) Dennoch benötigten wir für den Aufstieg bei sengender Hitze gut eine Stunde, wobei wir mächtig ins schwitzen kamen und zwischenzeitlich zweimal pausierten.
Auf dem Weg zur Cetatea Balvanyos bei Unguras (Schlosswall)
Reste der
Cetatea Balvanyos bei Unguras (Schlosswall)
Von der Burg Balvanyos aus dem 13. Jahrhundert, auf die eine Gedenktafel in vier Sprachen hinwies, existierten nur noch wenige Fundamente, die größtenteils bei Ausgrabungen freigelegt wurden. Der "dealul cetatii" (Burgberg) war jedoch ein sehr schönes Fleckchen, auf dem wir eine Zeit lang verweilten. Birgit und Miri machten Pause, Attila versorgte die Hunde mit Wasser, ich erkundete das Areal und fotografierte anschließend die schön gemusterten Schmetterlinge.
Zum Abschluss machten wir noch einen Abstecher zur Schlossruine Kornis in Manastirea (dt. Benesdorf). Der Torturm mit den beiden davor stehenden Statuen von Einhörnen wurde von der Abendsonne angestrahlt und vor der Ruinen eines Seitengebäudes wuchsen Sonnenblumen.
Das Hauptgebäude des Schlosses wurde in der Zeit von 1573 - 1593 von Kristof Kereszturi im Renaissancestil erbaut, im Laufe der Zeit wurden verschiedene Anbauten vergrößert. Um 1673, zur Zeit von Gaspar Kornis, wurde die zweite Etage des Schlosses erbaut, sein Sohn Zsigismond vollendete den Bau um 1680 mit der Fertigstellung der mit Basteien befestigten Ringmauer. Nach dem Freiheitskampf der Kuruzen ließ er das Schloss restaurieren, im Jahre 1720 wurde der Torturm (welcher eine Zugbrücke besaß) mit den wachenden Einhörnern umgebaut. Die Räume in den Gebäuden waren mit Deckengemälden geschmückt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zerstört, seine Sammlung ging verloren.
Ich hatte Castelul Kornis 2006 schon einmal besucht, seit dem stürzten bedauerlicher Weise weitere Mauerteile in sich zusammen. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der nebenliegenden alten Schule; auch hier war der vorgelagerte Pavillon mit Säulengängen in Teilen mittlerweile eingestürzt.
Castelul Kornis in Manastirea (Benesdorf)
Zurück in Cluj luden wir Miri & Attila noch zum Essen ein und kamen um 0.30 Uhr endlich ins Bett.
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