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Burgen in Transsilvanien, an
der südwestlichen Donau und im Banat
Tagebuch meiner neunten Rumänienreise, Sommer 2009
7. Tag, 08. August 2009
Nach einem Rundgang um die Festung von Timisoara (Temeschwar), die wegen Sanierungsarbeiten ärgerlicherweise komplett eingerüstet war, fuhren Birgit und ich nach Felnac. Auf die hiesige Burgstelle war ich besonders gespannt, da sich hierzu im Internet sowie in Büchern keinerlei Fotos finden ließen. Ich hatte demnach keine Ahnung, was uns erwarten würde, und derartige "Pionierarbeit" macht mich auch immer ein klein wenig stolz. Mit mehreren Detail-Satellitenaufnahmen des Gebietes im Gepäck, machten wir uns auf die Suche. Über Felder liefen wir zum Fluss Mures und dort schließlich in westlicher Richtung durchs Unterholz am Ufer entlang. So viele Bremsen wie dort, hatte ich bislang noch nie erlebt; und diese aggressiven Biester ließen es sich auch nicht nehmen, uns mehrmals zu stechen. Sprich: Am Ende der Tour brannte und juckte es überall. Wenngleich ich dank Anti-Mücken-Spray im Gegensatz zu Birgit zumindest Anfangs noch verschont blieb. Aber irgendwann war dies auch bei mir weggeschwitzt.
Vorbei an einer kleinen Ölpumpe mitten im Wald fanden wir anhand der Satellitenbilder, auf denen die Pumpe und die Wege erkennbar waren, schließlich die Burgstelle von Felnac. Diese war jedoch derart dicht mit Brennnesseln und Dornen verwachsen, dass sie mit dünner Sommerkleidung leider unmöglich begehbar war. Auch die Umrisse der Mauern, die man auf der Satellitenaufnahme sah, konnte man vor Ort aufgrund des Bewuchses bestenfalls erahnen. Nichts desto trotz kann ich nicht verleugnen, dass es ein gewisses schönes Gefühl ist, als erster Fotos hiervon online zu haben.
Völlig verwachsene Burgstelle der Cetatea Felnac
Das eingeplante Schloss von Fantanele konnte ich bedauerlicher Weise nicht fotografieren, da bereits am Tor deutliche "Betreten verboten" - Schilder hingen und es von außen nicht zu sehen war. Dafür entdeckten wir in Zabrani noch eine Kirchenruine.
Was in den letzten Tagen das Wetter und nicht gefundene Burgen für uns waren, sollte heute diverses Stechgetier werden. Nach den Bremsen bei Felnac erkoren uns beim Aufstieg zur Turmruine von Lipova (dt. Lippa), der nicht weit, aber steil war, zig Stechmücken als willkommene Nahrungsquelle aus. Deshalb hielten wir uns dort nicht länger als nötig auf und für mich stand fest, ab morgen täglich mein Spray gegen Mücken mitzunehmen! Alleine an den Beinen hatte ich nach der Cetatea Lipova über 10 neue Stiche, die fürchterlich juckten.
Cetatea Lipova (Lippa)
Nach dem Türkischen Markt in Lipova an der Stelle der einstigen Festung, folgte mit der Cetatea Soimos das Highlight des Tages. Ich hatte die Burg, welche zweifelsfrei die imposanteste Ruine der gesamten Region ist, bereits vor zwei Jahren im Winter besucht; im Sommer wirkte sie aber wieder ganz anders. Ich war froh, dass es heute mal nicht regnete und die Sonne für die Fotos zudem in der besten Richtung stand.
Der Ban (Herrscher) Pal errichtete die Burg von Soimos (dt. Schoimosch / Burg Falkenstein) um 1275. Später brachte Laszlo Kan die Burg in seinen Besitz, ab 1315 war sie eine Königsburg, vor 1444 befand sie sich in Besitz von Janos Hunyadi. Dessen Sohn, König Matthias Corvinus, verschenkte sie zuerst an Giskra, dann an die Familie Banffy. 1487 nahm er der Familie die Burg jedoch wieder weg und schenkte sie seinem Sohn Johann Corvin. 1552 wurde die Burg von den Türken eingenommen. Im 15jährigen Krieg eroberten sie die Ungarn zurück, aber Gabor Bethlen musste sie den Türken zurückgeben. 1688 konnten die kaiserlichen Heere unter der Führung des Generals Caraffa die Türken nur mit einem lang anhaltendem Sturm auf die Burg vertreiben. Hundert Jahre später verließ das Militär die Befestigung, woraufhin sie zur Ruine zerfiel.
Cetatea Soimos (Schoimosch / Burg Falkenstein), Lipova (Lippa)
Beim Abstieg kam uns ein Schäfer mit seiner Herde entgegen, von der es Birgit insbesondere ein kleines Lamm antat und ein Stück weiter kletterten Ziegen den Hang hinauf.
Wir entschlossen uns gegen den Besuch der Burg von Siria (dt. Hellburg), wenngleich deren große Ruine ebenfalls lohnenswert gewesen wäre. Der Aufstieg hätte jedoch schlichtweg zu viel Zeit gekostet und wir wollten, wenn wir schon mal einen haben, abends lieber noch im Pool des Hotels schwimmen gehen. Auf der Rückfahrt nach Timisoara machten wir aber noch einen Zwischenstopp an der Ruine der romanischen Basilika von Vladimirescu, die vom 12.-16. Jahrhundert in Benutzung war und 1552 von den Ottomanen zerstört wurde.
Bazilica Romanica, Vladimirescu
Das Wasser im Pool war angenehm erfrischend und eine entspannende Abwechslung zu den Anstrengungen der letzten Tage. Ohne Zweifel die richtige Entscheidung, anstatt einer weiteren Burg den Pool zu nutzen. Sollte ich nochmals in diese Gegend kommen, werde ich definitiv wieder ein Zimmer im Hotel Continental buchen!
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