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Schlösser, Sonnenuntergänge und
schmerzende Füße
Burgen in Transsilvanien, Maramures und der Bukowina - Tagebuch meiner
siebten Rumänienreise im Juli 2008
5. Tag, 16. Juli 2008
Heute war der einzige Tag, für den ich lediglich eine kurze Strecke und wenige Besichtigungspunkte eingeplant hatte, um einmal wenigstens etwas länger schlafen zu können. Nach einer Dusche im Nachbarhaus starteten Albert und ich mit einem Rundgang in der Kirchenburg. Ich habe sie inzwischen zwar schon mehrmals besucht und im Grunde auch aus allen Winkeln & Perspektiven fotografiert, aber dennoch ist es immer wieder schön, hier zu verweilen.
Die Kirchenburg von Viscri (Deutsch-Weißkirch)
Nach einem leckeren Frühstück bei Sara mit selbstgemachter Kirschmarmelade und einem Fotostopp an der grau verhangenen Ruine der Bauernburg Rupea (Reps) ging es weiter nach Racos (Krebsenbach). Die Straße dorthin war entgegen aller Hoffnung leider noch immer so schlecht, wie vor zwei Jahren. Größtenteils unbefestigt und voll mit Schlaglöchern, deren zum Teil beachtliche Tiefe man nicht mal abschätzen konnte, da sie nahezu gänzlich mit Wasser gefüllt waren. Gut durchgeschüttelt brachten wir die 12 Km hinter uns, als es pünktlich mit unserem Eintreffen in Racos wieder zu regnen begann *nerv*
Albert telefoniert unterhalb der nebelgrauen Burg Rupea (Rupea) nach Holland. „Hoi“ ;-)
Die Straße nach Racos (Krebsenbach) - hier an einer noch vergleichsweise guten
Stelle
Der Weg zum Burgberg der Cetatea Tepö, welcher bei trockenem Boden befahrbar ist, bestand aus einer dicken Schlammschicht, in der die Reifen bereits nach wenigen Metern durchdrehten. Keine Chance, dort heute mit einem normalen PKW hoch zu kommen. Aufgrund des Wetters & der Entfernung von 1,5 Stunden Fußweg (und da ich wusste, dass auf dem Berg lediglich noch minimale Mauerreste stehen), begnügten Albert und ich uns mal wieder mit Fernaufnahmen des nebelverhangenen Burgbergs.
Cetatea Tepö, Racos (Krebsenbach)
Als nächstes versuchten wir unser Glück bei der Cetatea Mihaly, auf der anderen Seite des Flusses "Olt" (Alt). Von Racos führte eine schwankende Hängebrücke über den Fluss, bei der ich doch ein wenig weiche Knie bekam. Auf der anderen Seite fragte ich nach dem Weg zur Burgruine und man schickte uns Flussaufwärts und dort rechts in den Wald. Um es abzukürzen: Über zwei Stunden suchten wir auf zwei verschiedenen Bergen alle möglichen matschigen Waldwege ab, jedoch gänzlich ohne Erfolg. Wieder unten angekommen, fragte ich bei einem Bauern nochmals nach dem Weg, um schließlich zu erfahren, dass die Ruine NOCH weiter vom Dorf entfernt liegt, als wir bereits gelaufen waren. Inzwischen vollkommen durchnässt und schlammgetränkt, hatten Albert und ich nun aber keine Lust mehr, gingen (wieder über die schwankende Hängebrücke) zum Auto und fuhren zurück nach Racos.
Links die Hängebrücke von Racos (Krebsenbach), rechts ein gefrusteter Albert im Regen bei
der erfolglosen Suche nach der Cetatea Mihály
Dort stiegen wir zum Vulkankrater hinauf. An sich ein tolles Fotomotiv mit rotschwarzem Gestein und einem mächtigen Felsberg in der Mitte, aber aufgrund des nach wie vor strömenden Regens hatten Albert und ich mittlerweile nicht mehr wirklich viel Begeisterungsfähigkeit übrig.
Vulkankrater bei Racos (Krebsenbach)
Die Suche nach den berühmten Basaltfelsen verlief wegen mal wieder fehlender Ausschilderung ebenso erfolglos. Stattdessen fanden wir drei verschiedene Steinbrüche, die Ruine eines Ziegelbrennofens und zwei knuffige Esel.
Steinbruch & ehemaliger Ziegelofen bei Racos (irgendwo in den Bergen hinter dem
Steinbruch: die Ruine der Cetatea Mihály)
Auf dem Rückweg ins Dorf versperrte ein "gekonnt" geparkter Traktor die Straße, dessen Fahrer sich auch nach mehrmaligem Hupen nicht dazu bewegen ließ, zu erscheinen, um sein Gefährt zur Seite zu fahren *zensiert* So blieb mir nichts anderes übrig, als die "großzügigen" 2,5 cm links und rechts zum Rangieren und Vorbeifahren auszunutzen.
In Racos hielt ich an der Festung. Im Inneren standen zwar nach wie vor Werkzeug, Zementmischer & Co, innerhalb der letzten zwei Jahre schien sich jedoch nichts getan zu haben. Der Schlüssel zur Festung sei auf meine Nachfrage im Rathaus erhältlich, dieses hatte aber natürlich bereits geschlossen. Ein rundum "gelungener" Tag...
Die Festung von Racos (Krebsenbach)
Auf dem Rückweg nach Viscri legte ich noch einen Stopp in Fiser (Schweischer) ein, wo die Eltern einer Chatbekannten leben, die den Schlüssel zur einstigen Kirchenburg besitzen. Die entsprechende Hausnummer war schnell gefunden - dachte ich zumindest. Denn wie sich kurz darauf herausstellte, war die an eine Scheune gepinselte Zahl gar keine Hausnummer und hinter der Tür blickte mir nach meinem Klopfen eine verdutzte rumänische Familie entgegen, die kein Wort meines Anliegens verstand. Aber die rumänische Hilfsbereitschaft wurde auch hier wieder unter Beweis gestellt. Trotz Regen mobilisierte man eine Nachbarin mit ein wenig deutschen Sprachkenntnissen zum Übersetzen und führte uns anschließend zum richtigen Haus, an der anderen Seite des Dorfes.
Die Eltern meiner Internet-Bekannten freuten sich, mich kennen zu lernen und nach einem kurzen Gespräch, bei dem man uns alte Fotos der Kirchenburg und des gestohlenen Flügelaltars zeigte, führte uns der Vater (Andreas) zur Kirchenburg hinauf. Die äußere und innere Ringmauern waren noch zu sehen, wenngleich letztere in Teilen eingestürzt war, zudem Reste von zwei Wehrtürmen. Eine liebevolle und informative Führung bis hinauf in den Glockenturm, welcher über steile Leitern zu besteigen war. Somit hatte der Tag trotz aller Rückschläge zumindest noch ein gelungenes Happy End.
In der Kirchenburg von Fiser (Schweischer)
Zurück in Viscri ließen wir uns bei Sara Käsenudeln zum Abendessen schmecken.
Meine durchnässte Hose am Ende des 5. Tages
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