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Reisebericht Sommer 2010, Teil 2
Tag 8, 11. Juli 2010
Miri weckte mich gegen 7.30 Uhr. Ziemlich zerknautscht pellte ich mich aus dem Schlafsack und gab mich, mehr schlafend als wach, der Morgenwäsche hin. Wir waren eh schon in der Gegend, so dass wir als erstes einen Stopp am "Prinsenkasteel" in Grimbergen einlegten. 1095 erstmals urkundlich erwähnt, baute die Familie van Bergen die Burg im Jahr 1500 aus. 1686 wurde Filips-Frans van Bergen Prinz von Grimbergen, wodurch die Burg ihren Namen "Prinsenkasteel" erhielt. Im Zuge des zweiten Weltkriegs steckten deutsche Soldaten die Burg 1944 in Brand, woraufhin sie zur Ruine verfiel. Bis heute ist sie bedauerlicherweise für die Öffentlichkeit gesperrt, ein Tor an der Brücke über den Wassergraben versperrt den Zugang.
Unser Schlafplatz
Prinsenkasteel
Das erste und gleichzeitige Hauptobjekt des heutigen Tages war eine unterirdische Gruft aus dem 19. Jahrhundert. Von der Decke tropfendes Wasser, kleine Stalaktiten und das durch die Schächte einfallende Licht gaben den mit Grabplatten gesäumten Gängen ihre besondere Atmosphäre. Auch der anschließende Rundgang über den Friedhof offenbarte so manch fotogenes Detail.
La Crypte
Cimetière L.
Leider verlief die nun angedachte Besichtigung der "Maison Chopin" (mal wieder) nicht wie geplant. Wir gingen gerade in Richtung der Villa, als uns ein älterer Mann "abfing", der auf einem Liegestuhl an der Straße vor dem Gebäude saß. Eine Innenbesichtigung war somit ausgeschlossen. Nach kurzer Unterhaltung teilte der Mann uns mit, dass das Haus von einer Immobilienfirma gekauft worden sei, die darin Büros einrichten wolle.
Maison Chopin
Es wurde Zeit, mal wieder etwas auch von innen fotografieren zu können! Die 1851 gegründete und 2001 geschlossene Brauerei Eylenbosch war hierfür überaus geeignet. Zwar war am Tor ein Fahrradschloss angebracht, jedoch mit solch einer Länge, dass man das Metalltor ohne Mühe aufschieben und hindurch gehen konnte. Und auch die umliegenden Anwohner interessierten sich offensichtlich gar nicht dafür, wer auf dem Gelände herumlief. Im Gegenteil, sie selbst gingen in den Gebäuden umher. Sollte mir Recht sein.
In den Hallen selbst gab es nicht mehr viel zu sehen, die meisten von ihnen waren bis auf wenige Dinge leer. Sehr gefallen haben mir jedoch die Stuckdecken, verzierten Tapeten, Reste eines Kamins und schmuckvollen Holz-Ornamente in der noblen Fabrikantenwohnung. Ein dazu passendes Bild erzeugten die wehenden Vorhänge an den zerbrochenen Fenstern.
Brouwerij Eylenbosch
Nun standen wir vor der Wahl: entweder weiterfahren und eine zweite Nacht im Auto zu verbringen oder abzubrechen und den Rückweg anzutreten. Da Miri und ich übermorgen schon nach Schweden fliegen würden, entschieden wir uns für letzteres. Für die anderen Objekte, die noch auf meiner Liste standen, hätte nur ein Tag mehr ohnehin nicht ausgereicht, so dass ich hierfür lieber ein weiteres Mal nach Belgien komme.
Richtung Heimat war es kein großer Umweg zu einem ehemaligen Bootstunnel an einem Kanal, den ich kurz zuvor im Internet entdeckt hatte. Zwar mussten wir 15 Minuten Fußweg über schlammige Waldwege in Kauf nehmen (ich rutschte bergab natürlich auch prompt aus und versaute mir die ganze Hose...), aber es lohnte sich allemal. Kaum hatten wir das kleine Zugangsportal durchschritten, umgab uns eine Zauberwelt. Mineralablagerungen und unzählige Stalaktiten leuchteten in wechselnden Farben an der gewölbten Decke und den Tunnelwänden, die sich im Wasser spiegelten; Wasser tropfte unaufhörlich von der Decke in den Kanal und erzeugte dabei eine widerhallende Melodie, während durch einen Lüftungsschacht eine Lichtsäule auf die Wasseroberfläche geworfen wurde. Ein überaus faszinierendes Bild! Ich war froh, dass dieser Ort bislang von Graffiti-Sprayern verschont geblieben ist und hoffe, dass dies auch zukünftig so bleibt!
Tunnel Bateau G.
Auf dem Weg zum vorletzten Schloss unserer Tour lotste mich mein Navi quer durch den Wald, bis wir schließlich vor einem breiten Bach standen, den ich bestenfalls mit einem Geländewagen hätte durchfahren können. Und einen solchen besitze ich (leider) nicht. Paradoxerweise war auch in meiner Straßenkarte dieser Waldweg mit Bachüberquerung als Landstraße eingezeichnet. Daraufhin fuhren wir noch ein Stück auf unserer Seite des Wassers weiter, wo der Weg aber kurze Zeit später in einen unbefahrbaren Wanderpfand überging. Somit hieß es wenden und den Berg großräumig zu umfahren. Weiter als bis zum Tor kamen wir allerdings auch diesmal nicht, da unweit des Schlosses Anwohner Stühle und Sonnenschirme aufgestellt hatten und die gesamte Zeit zu uns rüber schauten.
Chateau M.
Um in das letzte Schloss zu gelangen, hätten wir seitlich über den Balkon klettern müssen, eine überaus wacklige und brüchige Angelegenheit, die uns zu mühselig und zu riskant erschien. Genutzt hätte es uns auch wenig, da dort alle bislang offenen Fenster inzwischen vernagelt waren. So machten wir nur noch ein Abschlussfoto und traten die Heimreise an.
Chateau C.
Eigentlich wollte ich heute noch nach Hause fahren. Bei Miri angekommen war ich jedoch letztendlich bereits ziemlich müde, so dass ich es vorzog, die Nach bei ihr zu verbringen.
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