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Reisebericht Sommer 2010, Teil 3


Tag 10, 13. Juli 2010

Ich war noch "leicht" müde, als Miri am Morgen bei mir eintraf und wir gemeinsam zum Flughafen Hahn fuhren. Hatte ich zwar schon viele Länder besucht, so war ich in Schweden bislang aber noch nie und entsprechend gespannt. Immerhin besitzt jedes Land etwas Eigenes. Außerdem freute ich mich darauf, Susanne wieder zu sehen, die vor ein paar Jahren nach Schweden ausgewandert ist. Miri hingegen schien vor ihrem ersten Flug nach 15 Jahren ein wenig aufgeregt.

Im Flieger saß eine Frau neben uns, die fünf oder sechs Kinder dabei hatte. Kaum hatten wir abgehoben, setzte sich die Frau (die noch immer lautstark per Handy telefonierte) plötzlich jedoch ganz woanders hin und beschäftigte sich ausgiebig mit ihrem Schminkritual, während ihre "wohlerzogene" Kinder buchstäblich über die Sitze sprangen. Der Lärmpegel ging dadurch derart nach oben, dass es nicht lange dauerte, bis sich andere Fluggäste darüber beschwerten. Dennoch musste die Flugbegleitung die Mutter mehrmals bitten, sich um ihre Kinder zu kümmern, bis diese der Aufforderung endlich mal nachkam. Sie war jedoch offensichtlich weiterhin mehr an ihrem Make up interessiert, ließ die Kids weiter schreiend durch den Flieger toben und trug mittlerweile die vierte Schicht Mascara auf. Ihre Wimpern bestanden schon jetzt nur noch aus dicken, verklebten schwarzen Klumpen. Erneut wies die Flugbegleitung sie zurecht, was jedoch lediglich dazu führte, dass sie ihre Kinder lustlos ermahnte, um anschließend die dritte Schicht Rouge aufzutragen. Optisch machte sie inzwischen einer Straßendirne aus der Rokoko-Zeit alle Ehre... Miri und ich konnten es uns indes nicht verkneifen, die Frau nachzuäffen, was sie sichtlich weniger amüsant fand, als wir. :-D

Um 17.30 Uhr landeten wir in Göteborg, wo uns Susanne schon erwartete. Auf dem Weg zu unserer Herberge winkten mir durch ein Schaufenster zwei Frisörinnen wild fuchtelnd zu, die offensichtlich ganz angetan von meiner Haarfarbe waren. :-)  Kaum waren die Taschen im Zimmer verstaut, fuhren wir zum Hafen, um heute noch etwas zu sehen. Witzigerweise stand dort am Pier ein kleiner ausrangierter Fernseher, auf den jemand mit schwarzem Edding in Deutsch "Guten Tag" geschrieben hatte.


Am Hafen von Göteborg

Vom Hafen stiegen wir zur 1366 erstmals urkundlich erwähnten Festung Älvsborg hinauf. War ich fälschlicherweise bislang der Meinung, dass das große Gebäude aus roten Backsteinen auf dem Berg die Festung sei, so entpuppte sich dieses als neuzeitliches Industrieobjekt. Die meisten noch vorhandenen Ruinenreste der eigentlichen Befestigung lagen hinter diesem Bau.

Nachdem die vorherige Holzburg niedergebrannt wurde, errichtete man unter Gustav Vasa und seinen Söhnen 1523 eine neue Festung aus Stein. Während des siebenjährigen nordischen Krieges (1563-70) eroberten die Dänen die Festung, Schweden musste daraufhin in einem Zeitraum von drei Jahren 150.000 Taler Ablösesumme an Dänemark bezahlen, woraufhin Reparaturen und Verstärkungen vorgenommen wurden. 1612 eroberten die Dänen die Festung erneut, 1619 erhielt Schweden Älvsborg nach Zahlung einer Auslösesumme von 1 Million Reichstaler zurück. Nachdem eine dänische Flotte 1644 die Mündung des Göta-Flusses blockierte, begann man dort 1653 mit den Arbeiten an der neuen Festung, welche den Namen "Nya Älvsborg" erhielt. 1660 wurde Älvsborg endgültig zerstört und man nutzte fortan nur noch die neue Festung.


Festung Älvsborg (Göteborg)

Zum Abschluss des Tages stiegen wir zum "Vorwerk Kronan" der einstigen Stadtbefestigung hinauf.
1624 begann man mit dem Bau der Stadtmauer der 1621 gegründeten Stadt Göteborg. Wälle, Gräben und Bastionen wurden 1643 fertig gestellt, zwischen 1687 und 1700 errichtete man das Vorwerk Kronan. Seit 1806 ungenutzt, richtete man zu Beginn des 20. Jhs. ein Militärmuseum in Kronan ein, gab dieses aufgrund der Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit aber bald wieder auf. Der Turm kann donnerstags und freitags zwischen 12.00-14.00 Uhr besichtigt werden.


Stadtbefestigung Göteborg

Zwar war der Turm geschlossen, aber zumindest das Metalltor, hinter dem eine enge schwarze Wendeltreppe zu einer Aussichtsplattform führte, stand offen. Von hier oben hatte man einen weitläufigen Blick über Göteborg mit dem Riesenrad, dem zweiten Vorwerk "Lejonet" und den Hafen. Letztendlich blieben wir hier bis zum Sonnenuntergang, bevor wir unser Nachtlager in der Herberge bezogen.


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