Rumaenienburgen

 

 
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6. Tag, 22.08.03

Mein Wecker klingelte bereits um 5.45 Uhr und nach viel zu wenig Schlaf quälte ich mich aus dem Bett, um den Sonnenaufgang über der Burg zu sehen. Aber für diesen Anblick lohnte sich das frühe Aufstehen. Anschließend gingen wir nochmals durch die Burg und schossen ein paar Fotos im Morgenlicht, bevor wir hinunter ins Dorf zu Sara fuhren. Jedoch nicht, ohne uns zuvor ins Buch der Kirchenburg einzutragen.

Sara servierte uns selbstgebackenes Brot, Eier, Käse, selbst gemachte Pflaumenmarmelade (von der ich mir auch ein Gläschen mitnahm) und Pfefferminztee aus frischer Minze vom Garten. Lecker!

Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich zeigte Sara das Album mit den Fotos von meiner Winter-Reise, welches ich extra für sie mitgebracht hatte. Anschließend packte sie uns noch Reiseproviant ein, wir machten ein paar gemeinsame Fotos und mussten uns schließlich leider verabschieden.


Friedhof vor Dacia (Stein)

Vorbei am Friedhof von Dacia (auf dem ebenfalls Teile von Band 16 vom kleinen Vampir spielen und auf dem meterhoher Mais wuchs) fuhren wir Richtung Süden nach Râsnov (dt.: Rosenau) und von dort aus nach Bran. Allerdings entschieden wir uns dazu, nicht auf der Hauptstraße über Brasov (Kronstadt) zu fahren, sondern nach Hoghiz rechts abzubiegen und eine Seitenstraße über Venetia de Jos bis Risnov (Rosenau) zu nehmen. Zwar war die Straße etwas holpriger, dies sparte uns aber nicht nur einige Kilometer, sondern war auch landschaftlich wesentlich reizvoller. Ohne Karte wäre ich diesen Weg wohl nie gefahren, da sämtliche Routenplaner im Internet leider sehr lückenhaft sind, was Rumänien betrifft. Eine Vielzahl von Orten wird auch gar nicht gefunden, egal, mit welcher Schreibweise ich sie eingebe und egal, welches Routenprogramm ich ausprobiert habe.


Bauernburg (Fliehburg) Râsnov (Rosenau)

In Bran (Törzburg) angekommen, hatte sich für mich nichts verändert. Ich empfand die unzähligen Touristen, welche nach wie vor auf die Lüge des angeblichen Dracula-Schlosses hereinfallen, noch immer nervig ohne Ende und wäre ich alleine gewesen, hätte ich hier diesmal wohl nicht mal angehalten. Aber ich kann verstehen, dass man es gerne sehen möchte, wenn man das erste Mal in Rumänien ist (ging mir 1995 ja nicht anders). Und so stieg ich mit Andrea (nachdem wir einen für rumänische Verhältnisse völlig überteuerten Eintrittspreis bezahlen mussten) zur Törzburg (Schloss Bran) hinauf.

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Schloss Bran (Törzburg), angebliches (falsches) Draculaschloss

Drinnen war ich bei meiner Winter-Reise erst gar nicht, hatte ich es ja bereits 1995 gesehen. Es war inzwischen jedoch noch viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte. Im Inneren war bis auf den "Geheimgang" mittlerweile alles renoviert und weiß getüncht, was nun absolut nichts ansprechendes mehr für mich hatte. Zudem waren die Hälfte aller Zimmer abgesperrt und die Wege vorgeschrieben. Aufgrund der extrem hohen Besucheranzahl war in der Burg auch nur ein einziges Gedränge, so dass ich die Burg wieder verließ, sobald ich den Ausgang erreichte.



Über Campulung fuhren wir weiter nach Curtea de Arges (was ewig dauerte, da ich ständig LKWs vor mir hatte und sich kaum eine Überholmöglichkeit bot) und von dort weiter Richtung Norden nach Aref. Wir hielten kurz unterhalb der Ruine Poienari, welche Vlad Tepes einst von Zwangsarbeitern wieder aufbauen lies und schossen ein paar Fotos aus dem Tal, bevor wir weiter zum Stausee Vidraru fuhren. Im Winter konnte ich diese Strecke nicht fahren, da der Pass durch eine Lawine versperrt war und er in dieser Jahreszeit zudem zu einem der gefährlichsten Pässe Rumäniens zählt.


Die Karpaten nördlich von Curtea de Arges

Diesmal war die kurvige Strecke, welche über mehrere Brücken und durch diverse Tunnel führt, jedoch relativ gut befahrbar (wenngleich die abgebrochenen & eingestürzten Mäuerchen vor dem Abgrund nicht gerade ein Gefühl von Sicherheit vermittelten). Am Vidraru Stausee angekommen, bot sich uns ein Bild von sehr schöner Landschaft. Die Straße führt genau über die Staumauer, was von oben jedoch schlimmer aussieht, als es beim Befahren tatsächlich ist.

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Lacul Vidraru

Wieder unter der Burgruine Poienari angekommen stellten wir das (inzwischen völlig zugestaubte) Auto ab und stiegen die rund 1500 Stufen zur Ruine hinauf. Nicht so anstrengend, wie im vereisten Winter, aber trotzdem nicht gerade erholsam. Auf etwa halben Weg entrichteten wir den Eintrittspreis von 20000 Lei (+ 10000 Lei fürs Fotografieren) und kamen nach etwa 30 Minuten oben an. Bereits im Winter störten mich die vielen Metallgerüste, aber im Sommer hatte die Ruine so gar nichts mystisches mehr an sich. Der Rundblick war schön, aber längst nicht so imposant, wie im kargen & kalten Winter. Zudem steht von der Burg selbst auch nicht mehr viel, zumal Anfang des 20. Jahrhunderts große Teile der Mauern bei einem Erdrutsch den Hang hinter stürzten.


Burgruine Poienari

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Auf der Suche nach unserem "Hotel Posada" in Curtea de Arges fanden wir durch Zufall eine Kirchenruine, bei der ich einen kurzen Zwischenstopp einlegte, sowie eine Straße mit dem Namen "Vlad Tepes".


Ruine einer Kirche in Curtea de Arges

Endlich in unserem Hotel angekommen, kam die nächste "Überraschung": Von einer Reservierung wusste man nichts. Da ich aber die Reservierungs- und Zahlungs-Bestätigung vorlegen konnte, bekamen wir doch ein Zimmer; Wenn auch entgegen der Reservierung ohne TV, ohne Telefon und ohne Kühlschrank (letzteres war aufgrund der Hitze am beeinträchtigsten, fernsehen oder telefonieren taten wir praktisch eh nie im Hotel).

Nach kurzem Frischmachen wollten wir im Hotelrestaurant etwas essen und hätte ich nicht derartigen Hunger gehabt, wäre ich wohl irgendwann aufgestanden und wieder gegangen. Denn wir mussten über eine geschlagene Stunde warten, bevor wir endlich mal unser Essen bekamen - obwohl kaum etwas los war und ausreichend Personal herumlief.

Total übermüdet aufgrund von zu wenig Schlaf und der Anstrengung fielen wir am frühen Abend nur noch todmüde ins Bett.

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