Rumaenienburgen

 

 
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Schlösser, Sonnenuntergänge und schmerzende Füße
Burgen in Transsilvanien, Maramures und der Bukowina - Tagebuch meiner siebten Rumänienreise im Juli 2008


10. Tag, 21. Juli 2008
 

Da wir um 9.00 Uhr den Mietwagen zurückgeben mussten, war an Ausschlafen leider nicht mal ansatzweise zu denken. Bereits von den paar an der Tankstelle gefahrenen Metern waren die Seiten des Reifens abgefahren, der "Spaß" kostete letztendlich uns 50,- Euro. Na ja, es hätte schlimmer kommen können.

Der Mietwagenverleiher nahm uns ein Stück mit, so dass Albert und ich uns zumindest die 1,5 Km Fußweg zur einstigen Festung von Cluj-Manastur (Klausenburg-Appesdorf) gespart hatten. Dort gab es außer Erdwällen und einem kleinen Mauerstück aber kaum noch etwas zu sehen, so dass wir uns nicht lange an der Befestigung aufhielten und per Taxi weiter in die Stadt fuhren, wo als nächstes die Festung auf unserem Programm stand. Flächenmäßig zwar bedeutend größer, gab es aber auch hier außer dem Torhaus lediglich noch Erdwälle zu sehen.


Ehemalige Festung von Cluj-Manastur (Klausenburg-Appesdorf)


Festung Cluj-Napoca (Klausenburg)

Zum Frühstück gönnten wir uns einen Eisbecher in einem Cafe unterhalb der Festung. Ich telefonierte mit Attila, mit dem wir uns für 11.30 Uhr verabredeten, und anschließend ging ich mit Albert in die Stadt, wo ich mir eine Sonnenbrille und ein neues Buch über Burgen im Bezirk Cluj kaufte.

Miri und Attila hatten heute frei, so dass wir den Tag für gemeinsame Unternehmungen mit Attilas Auto nutzen konnten. Mit wenig Lust, noch viel zu laufen, hatte ich mir diverse Schlösser und Herrenhäuser in der Umgebung zum Besichtigen ausgesucht. So als erstes das Castelul Kemeny in Jucu de Sus.


Castelul Kemény, Jucu de Sus

Auf der Weiterfahrt fiel mir ein Turm über dem Ort Camarasu (Kammerisch) ins Auge. Das konnte nur ein Schloss sein, so dass ich Attila bat, dieses anzusteuern. Es befand sich auf einem Firmengelände, aber wir bekamen auf Nachfrage die Genehmigung, es zu besichtigen. Im Inneren der Ruine waren noch Reste von schmuckvollen Tapeten zu sehen, ringsherum hatte man Firmengebäude angebaut, die mittlerweile jedoch ebenfalls leer standen oder bereits in Trümmern lagen.

Wir wollten gerade fahren, als wir den Eingang zu einem Gewölbekeller entdeckten. Während alle anderen im Auto blieben, stieg ich noch mal aus, um mir diesen näher anzuschauen. Weit kam ich allerdings nicht. Am Eingang lagen mehrere Atemschutzmasken auf dem Boden und aus dem Keller drang ein derart beißender Geruch, dass ich nur mit vorgehaltener Hand ein paar Meter hinein gehen konnte, um überhaupt ein Foto zu schießen. Ob es hier irgendwann einen Chemieunfall gab oder man den Keller lediglich zur (illegalen?) Lagerung von Giftmüll nutzte, kann ich nicht beurteilen, jedenfalls hatte ich anschließend noch gut eine halbe Stunde lang einen chemisch-salzigen Geschmack im Mund. Wahrscheinlich habe ich mit diesem Kellerbesuch mein Krebsrisiko mal wieder um ein paar Prozent nach oben getrieben...


Conacul Kemény, Camarasu (Kammerisch)

In Geaca (Jeckel) suchten wir nach dem Schloss Beldy, jedoch erst auf Nachfrage, bei der man und mitteilte, dass dieses Jahr das Dach eingestürzt sei, fanden wir es. Gegenüber lag eine Schule und zwischen dieser und dem Schloss stand ein Zaun mit verschlossenem Tor. Als uns ein Regenschauer überraschte und wir uns unter einem Baum unterstellten, sah ich hinter dem Schloss einen Mann entlanglaufen. Also musste es dort auch einen Weg geben. Kaum hatte der Regen aufgehört, konnten Albert und ich so also doch noch einen Blick ins Innere werfen. Attila wartete zwischenzeitlich im Auto, während Miri Maulbeeren sammelte.


Castelul Béldy, Geaca (Jeckel)

Es war erst Nachmittag, aber Schlösser in dieser Ecke, die ich noch nicht gesehen hatte, kannte ich nun keine mehr. Also schlug ich vor, noch die Burgruine von Floresti, westlich von Cluj zu besichtigen. Da diese ursprünglich nicht eingeplant war, hatte ich dem entsprechend auch keine Infos und keine Wegbeschreibung dabei. Die Suche konnte beginnen.

In dem Burgenbuch, welches ich mir am Vormittag in der Stadt gekauft hatte, war die Ruine ebenfalls vertreten und sollte sie sich wohl finden lassen. Dass die Umgebungsfotos in diesem Buch allerdings gar nicht den Burgberg zeigten, sollten wir erst später erfahren...
In Floresti (Fenesch) angekommen, stellten wir das Auto am Hang ab und stiegen auf den ersten Berg, auf dem wir die Ruine vermuteten. Etwas weiter oben teilte uns ein Mann jedoch mit, dass sich hier definitiv keine Burg befände. Also wieder zurück ans Auto und am nächsten Berg unser Glück versuchen. Im Wald gab es zig Wegkreuzungen. Während ich nach und nach alle Richtungen ein ganzes Stück weit ablief, warteten Albert, Miri und Attila derweil am Wegesrand. Es dürfte inzwischen etwa eine gute weitere Stunde vergangen sein, als wir erneut erfuhren, auf dem falschen Berg zu sein. Oh man; und dabei wollte ich heute doch nicht mehr laufen *jammer*


Auf der Suche nach der Cetatea Fetei bei Floresti (Fenesch)

Wir gingen erneut zurück zum Auto und fuhren nun zum mittlerweile dritten Berg, von dem uns gesagt wurde, dass sich dort die Ruine befände. So weit, so gut, im Wald jedoch ein gewohntes Bild: Ein Weg führte nach links, einer nach rechts und ein dritter geradeaus. Jetzt war guter Rat teuer. Wir entschieden uns für links - bei meinem Glück mit Sicherheit die steilste Aufstiegsmöglichkeit. Oben angekommen von der Burg jedoch weit und breit keine Spur, stattdessen zwei weitere Wege. Und inzwischen wurde es auch bereits langsam dunkel. Wieder folgten wir dem Weg nach links, aber auch dieser führte nicht zur "Cetatea Fetei", sondern auf ein weitläufiges Wiesenplateau. Ich gab auf. Inzwischen war es für die weitere Suche ohnehin zu spät, stattdessen genoss ich von hier oben den Sonnenuntergang, bevor wir uns in der Dunkelheit den Weg zurück zum Auto suchten. Übrigens: Wie ich wieder zuhause im Internet feststellen musste, sind wir gerade mal etwa 300 Meter an der Ruine vorbei gelaufen; sie lag nicht links, sondern rechts. Nun ja; bei meinem nächsten Besuch in Cluj weiß ich jetzt zumindest, wo sich die Burg befindet und muss nicht mehr suchen.


Sonnenuntergang bei Floresti (Fenesch)

In Cluj lud ich Miri und Attila noch zum Pizzaessen ein, bevor sie Albert und mich zu unserer Unterkunft fuhren.


 

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